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"ADAC Motorwelt”: Was wird aus der Redaktion?

Als neues Redaktionsteam soll ab 2020 ein  "externer Dienstleister” fungieren. Wer das wird, entscheidet sich noch im 2. Quartal 2019

Das mit 13 Millionen Exemplaren auflagenstärkste Magazin Europas erscheint ab 2020 nur noch mit fünf Millionen Auflage und das auch nicht mehr zehn Mal pro Jahr per Postzustellung, sondern nur noch quartalsweise als kostenlose Auslage in den ADAC-Geschäftsstellen. Produktion, Herstellung, Druck, Vermarktung und Vertrieb soll ein externer Dienstleister übernehmen, teilte der Verlag mit. Die bereits im Januar erfolgte Ausschreibung spricht sogar eine noch deutlichere Sprache: Darin wird das Magazin „ADAC Motorwelt“ komplett ausgeschrieben – inklusive Redaktion.

Das ADAC-Präsidium verkauft die Neuerung als “Premium-Offensive”. Tatsächlich geht es aber offenbar vorwiegend ums Sparen. Bereits im vergangenen Herbst hatte der ADAC mitgeteilt, dass er  seine Gesamt-Kommunikation unter dem Motto “Motorwelt Premium 2020” komplett neu ausrichten will. Die gedruckte Motorwelt soll ab 2020 nur noch viermal jährlich erscheinen und die Mitglieder sollen sie auch nicht mehr in den Briefkasten geliefert bekommen, sondern in den Geschäftsstellen abholen. Allein das Porto hat dem Verlag zufolge 50 Millionen Euro jährlich gekostet.

Als neues Redaktionsteam soll ein  “externer Dienstleister” fungieren. In der näheren Auswahl sind verlagsinternen Quellen zufolge die beiden Großen der Branche: Territory von Gruner + Jahr und C3 von Burda. Eine Entscheidung muss noch im zweiten Quartal fallen. Was aus der 30-köpfigen Redaktion wird, teilte der ADAC bislang nicht mit. Inoffiziell heißt es, für die geplante digitale Offensive werde auch in Zukunft redaktionelles Know-how gebraucht. Ob die Redaktion bereit ist, diesen Weg mitzugehen, muss sich aber erst noch weisen.